Der Präsident des Verbandes der Kriminalisten und Kriminologen kommentierte die Tragödie in Chakassien, wo der ehemalige wegen zweifachen Mordes Verurteilte, der aus dem Gefängnis gekommen war, wieder einen Mord begangen hat (die ganze Familie getötet).
Der Vorsitzender des Verbandes der Kriminalisten und Kriminologen, Professor an der Moskauer Staatlichen Lomonossow Universität Igor Matskevich denkt, dass der Hauptgrund der Tragödie in Chakassien und im Allgemeinen aller ähnlichen Verbrechen — völliger Mangel an Kontrolle über Ex-Verurteilte sei.
Der Bezirkspolizist, wie ich gelesen habe, hat dieser Verbrecher von Vergeltung der örtlichen Einwohner gerettet. Aber ich kann, Entschuldigung, am Niveau des gesunden Menschenverstandes, nicht verstehen: wo dieser Bezirkspolizist früher gewesen war? Er hat den Mörder vom Vergeltungsschlag gerettet und warum hat er den Toten nicht geholfen? Was hat er gemacht? — Igor Matskevich.
Jedoch hat sich der Kriminologe beklagt, dass der moderne Bezirkspolizeiinspektor ein „abgeklappertes Pferd“ sei. Er habe immer zu viele Aufgaben außer den grundlegenden Pflichten — Überwachung eines Rechtes und Ordnung in seinem Bezirk.
Er nimmt auch an der Untersuchung von Verbrechen teil, er arbeitet auch als Ermittler, er muss immer noch für die richtige Lagerung von Waffen verantwortlich sein und Gott weiß was noch. Diese Position ist jetzt eine der undankbarsten — Igor Matskevich.
In jedem Fall müssten lokale Strafverfolgungsagenturen Informationen über den Verurteilten für den Mord erhalten, direkt nach er aus dem Gefängnis freigekommen wäre, Igor Matskevich behauptet.
In Strafvollzugsanstalten gibt es viele professionelle Angestellte, die damit beschäftigt sind — sowohl Psychologen als auch zahlreiche andere relevante Spezialisten. Ich denke, dass es viele solche Materialen über ihn gab. Und sicher hat jemand von ihnen, irgendein Psychologe, gesagt: „schauen Sie, es notwendig ist, dieser Mann zu überwachen“ — Igor Matskevich.
Außerdem glaubt I. Matskevich, dass die lokale Polizei dieimGefängnis gesammelten Daten über den Mörder hätte.
Und raten Sie mal, was sie mit diesen Daten gemacht haben. Sie haben die auf die lange Bank geschoben, weil es die übliche Sache gibt; schön egal, dass jemand aus dem Gefängnis kam, wir sind hier mit der Untersuchung von konkreten Verbrechen beschäftigt. Es gibt eine Menge anderer Aufgaben, eine Menge Papierkram, die zu erledigen sind. Und sie haben die geschoben. Bis es zu spät war — Igor Matskevich.
Der Vorsitzender des Verbandes der Kriminalisten und Kriminologen betonte auch, dass eine angemessene Aufsicht über potenzielle Wiederholungstäter und im Allgemeinen alle, die aus dem Gefängnis gekommen sind, nur mit der Teilnahme von Anwohnern möglich sei. Er hinzufügte, dass in den sowjetischen Jahren sie von der Öffentlichkeit sehr aktiv beobachtet worden wären. Es gäbe sogar Verzerrungen.
Im modernen Strafkodex der Russischen Föderation werde die öffentliche Kontrolle überhaupt nicht erwähnt, mit Bedauern bemerkt der Professor. Und außerdem im Allgemeinen kümmre sich das ganze Weltstrafverfolgungssystem nicht zu viel um die Verhinderung von Verbrechen.
— Für das System sei die Verhinderung von Verbrechen von keiner Bedeutung. Man bekomme keine Belohnung für die Verhinderung, bekomme keine Prämie, bekomme nichts. Aber gleichzeitig bekomme man alles für die Untersuchung und die Aufdeckung, — der Kriminologe betonte.
Der ganze Text des Materials ist über diesen Link erreichbar (auf Russisch) https://life.ru/p/1426830.
Übersetzt von Elizaveta O. Ovchinnikova